Die neue Sonderausstellung des Karl-Renner-Museums in Gloggnitz erzählt nicht nur die persönliche Geschichte der Erben von Karl Renner, sondern verknüpft mithilfe eines biografischen Ansatzes die Einzelschicksale der Familienmitglieder mit prägenden Ereignissen der österreichischen und internationalen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Durch die gegen Jüdinnen und Juden gerichtete „Rassenpolitik“ des NS-Regimes waren Hans Deutsch-Renner und seine drei Kinder 1938/1939 gezwungen, das Land zu verlassen. Die Ausstellung zeichnet die Fluchtgeschichten der Familie nach Großbritannien, in die Dominikanische Republik, in die USA und nach Kanada nach. Aber auch den Opfern des Holocaust aus dem Kreis der Schwiegerfamilien der Renner‘schen Enkelkinder wird Raum gegeben.Die Ausstellung unterstreicht aber auch, welche bedeutende Rolle die „Familie“ für den Politiker Karl Renner und sein politisches Wirken in Krisenzeiten spielte. In manchen Situationen war die „Bekanntheit“ für die Familie eine Belastung, manchmal waren die internationalen Kontakte in der Fremde sehr hilfreich. Und bei manchen Entwicklungen unterschied sich das Schicksal der (Deutsch-)Renners kaum von dem anderer Vertriebener.Während Hans Deutsch-Renner nach dem Krieg nach Österreich zurückkehrte, bauten sich die Enkelkinder in den Gastländern „neue Existenzen“ auf. Schließlich ermöglichten 1978 die Erben Karl Renners die Gründung des Karl-Renner-Museums in der ehemaligen Villa der Familie. Deren Nachfahren verfolgen bis heute unsere Arbeit mit großem Interesse.
Am 25.8. laden wir im Karl-Renner-Museum um 10:30 zur feierlichen Ausstellungseröffnung.
Anmeldung unter office@rennermuseum.at
